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AKTUELLE OBJEKTE

Olympiastadion Außenstütze 89

Muster-Instandsetzung eines geschädigten Stützenkopfes

Auftraggeber

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin

Baubeschreibung

 

Die zu bearbeitende Stütze befindet sich in dem denkmalgeschützten Olympiastadion in Berlin. Es handelt sich um eine Außenstütze des äußeren Arkadengangs, die mit Natursteinen verkleidet ist. Das Stadion wurde 1934 bis 1936 erstellt, erhielt 1973-74 ein teilflächiges Stadiondach im VIP-Bereich und 2000 bis 2004 vollständig unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes umgebaut und modernisiert. In dieser Zeit wurde auch das heutige Membrandach mit neuem umlaufenden Stahlbetonring erstellt. 


Bei diesem Umbau bis 2004 wurde für das Dach auch ein neues statisches System mit einem massiven Ringbalken als Ballastbalken erstellt. Hieraus ergaben sich konstruktionsbedingt neue Zwangspunkte, die über das bestehende Jahrzehnte wirksame Dehnfugensystem nicht unbeschadet aufgenommen werden konnten. Aus diesem Grund wurden neue Zwischengleitlager an einzelnen Außenstützen ausgebildet. Dieses System wurde bauaufsichtlich geprüft und zugelassen. 


In 2006 wurden jedoch nach dem sehr kalten Winter in 2005/06 verformungsbedingte Querrisse an der Muschelkalksteinverkleidung einzelner Stützen festgestellt. Bei einer vertiefenden Untersuchung wurde ermittelt, dass die geplante Lagerausbildung am Stützenkopf nicht fachgerecht ausgeführt wurde. 

Zur Sicherung und Kompensation wurde eine Vernadelung des Stützenkopfes umgesetzt (siehe hierzu: Gastmeyer, Knöfel, Nolte, Bautechnik, Vol. 85 (4), 2008, pp 294-299, liegt dem Bauantrag bei). Diese Sicherungsmaßnahmen bewährten sich bis 2018. Bei einer Sichtprüfung wurden wiederum vergleichbare Rissbilder, wie schon 2006 entstanden, ermittelt. 

An der Außenstütze in Achse 89 wurden aktuell gröbere Querrisse in dem oberen Natursteinblock festgestellt. Es wurde sofort eine Sicherung der Natursteine am Stützenkopf veranlasst und die Planung zur Instandsetzung veranlasst. 


Im Rahmen der Baustoffuntersuchungen und einem statischen Berechnungsnachweis wurde festgestellt, dass am Stützenkopf eine nicht zwangsfreie Lagerung des Ringbalkens vorliegt (wie auch schon 2006 ermittelt wurde), die wiederum zu dem o.g. Rissbild geführt hat. Die sich am Stützenkopf einstellenden Zwängungen können somit auch nicht dauerhaft mit dem Vernadelungsprinzip aus Planung 2006 schadfrei abgehalten werden. 


Aus diesem Grund ist eine Erneuerung der Lagerung und ein Rückbau und Neuerstellung des Stützenkopfes erforderlich, um das Lagerungsprinzip aus der ursprünglichen Vorgabe von 2000 bis 2004 nun fachgerecht umzusetzen. 


Es soll zuerst an der auffälligsten Stütze Achse 89 eine Musterinstandsetzung durchgeführt werden. Anschließend sollen weitere Stützen mit vergleichbarer, aber geringerer Rissbildung ebenfalls bei Bedarf nach der Musterinstandsetzung bearbeitet werden. Diese Stützenköpfe sind in den beiliegenden Unterlagen schematisch dargestellt. 

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